Im Fachbereich der Übersetzungen werden häufig die Begrifflichkeiten „Fachübersetzung“ und „literarische Übersetzung“, also die Übersetzung von Romanen etc., gegenübergestellt. Auch lässt sich die Fachübersetzung vom Bereich der „Technischen Dokumentation“ abgrenzen, was ein für sich eigener Bereich ist. Grundsätzlich liegt man mit dieser zunächst willkürlich erscheinenden Einteilung schon richtig. Was jedoch fällt alles unter den Begriff „Fachübersetzung“ und wie kann man ihn abgrenzen? „Fach“ wird als Gebiet, auf das man sich ausgebildet und spezialisiert hat oder auf dem jemand gezielt arbeitet, definiert. Bei den Fachübersetzungen ist das also ähnlich wie bei den Fachärzten oder Fachanwälten. Sie befassen sich mit einem speziellen Gebiet Ihres Bereichs und sind auf dieses spezialisiert. Bei Fachübersetzungen werden also solche Texte übersetzt, die bestimmten Fachgebieten zugeordnet werden können und bei denen eine fachspezifische Terminologie enthalten ist, standardisierte Sätze, Phrasen und Floskeln aufweisen und häufig in einer dem jeweiligen Gebiet eigenen Fachsprache verfasst sind. Anders als bei literarischen Übersetzungen ist hier weniger Kreativität gefragt, als vielmehr Fachwissen, Genauigkeit und Vokabular sowie eine gründliche Recherchearbeit und fundierte Ausbildung.
Bei Texten im Bereich der Technik sind zum Beispiel Kenntnisse über die etablierten Anglizismen und Zitierweisen wichtig. Wird beispielsweise ausnahmslos alles aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt, klingt ein Text plötzlich sehr übersetzt, da es sich auch in der deutschen Ingenieurswelt etabliert hat auf gewisse Anglizismen zurückzugreifen.
Bei der Fachübersetzung spielt die fachspezifische Terminologie eine zentrale Rolle. Im Allgemeinen ist das verwendete Vokabular sehr präzise und fachspezifisch. Es muss sehr genau und mit spezifischen Entsprechungen gearbeitet werden, sonst läuft man Gefahr, Fehlübersetzungen oder Widersprüchlichkeiten zu erhalten. In einem technischen oder auch juristischen Text könnte dies schwerwiegende Folgen haben. Die Folgen, wenn beispielsweise bei der Bedienungsanweisung zu einem bildgebenden medizinischen Gerät oder in einem Vertrag zwischen zwei Großunternehmen Übersetzungsfehler auftauchen, können verheerend sein.
Bei der juristischen Übersetzung von Rechtstexten kommt die Unterschiedlichkeit der zugrundeliegenden Rechtssysteme noch erschwerend hinzu. Das deutsche Recht entspricht nicht 1:1 dem englischen oder dem französischen Recht und das österreichische nicht dem italienischem etc. Deshalb ist es wichtig, dass diese Unterschiede bekannt sind, damit sie bei der Übersetzung berücksichtigt und entsprechend gewisse Floskeln angepasst werden können.